Jedes Jahr freue ich mich auf die Re:publica und gleichsam denke ich an die vielen Beiträge, bei denen ich mich wirklich anstrengen musste, um den Rednern zu folgen. Einige machen sich einfach zu wenig Gedanken über ihren eigenen Redeanfang.

Nicht etwa weil das Thema langweilig oder kompliziert wäre, sondern eher, weil die Redner es uns Zuhörern echt schwer machen ihnen leicht zu folgen.

Machen Sie es Ihren Zuhörern leicht, investieren Sie in den Redeanfang

Wer die Re:publica kennt, den beflügelt diese Atmosphäre von 1.000.000 Eindrücke und neue Ideen für die eigene Arbeit. Von einer spannenden Session zu nächsten und zwischen durch einen Espresso oder die lange Schlange auf dem Damenklo. Manchmal aber machen es uns Speaker echt schwer ihnen leicht zu folgen.

Bei all diesen anderen Aufmerksamkeiten, die wir erhalten, fällt es uns schwer, genau auf den Punkt zu kommen und einen fulminanten Start hin zulegen.

Den Planern der Re:publica fällt es in einigen Fall sehr schwer abzuschätzen, wie gut oder schlecht besucht einige Sessions sein werden. Daher gibt es oft Räume, die total überfüllt sind und in denen es dem Redner und den Zuhörern schwer fällt einen sauberen und spannenden Einstieg in die Rede zu finden. Weil ich aber schon einige richtig gute Reden zum Beispiel von Wiebke Ladwig und anderen gehört habe, schreibe ich dieses Jahr wirklich einmal einige Tipps für Redner auf der Re:pbulica. Ich  wünsche mir, dass es einfach noch mehr super gute Rednerinnen und Redner auf der Re:publica gibt. Die meisten Themen haben es echt verdient.

 

Tipps zum Redenanfang auf der Re:publica

  • Tipp – Vor dem Anfang beginnen (Redeanfang)

      1. Exklusiv-Video für die Pünktlichen

        Beginnen Sie pünktlich – spielen Sie ein kurzes Video ein – 30 bis 45 Sekunden sind hier ideal. Zum Beispiel zum Thema oder zu Ihnen als Person – verschenken Sie Hintergrundinformationen für die pünktlichen Teilnehmer und bieten Sie bereits vor dem eigentlichen Redebeginn einige Schmankerln zu Ihrem Thema. Wenn sich das herumspricht, sind beim nächsten Mal sicherlich einige mehr Teilnehmer pünktlich da.

      2. Stimme aus dem Hintergrund zum Redeanfang

        Legen Sie einen großen Auftritt hin. Einige Session – vor allem auf den großen Bühnen werden anmoderiert und arbeiten mit Mikrofonen (Mittlerweile wohl alle Sessions.)
        Sobald wie die Anmoderation vorbei ist beginnen Sie zu sprechen – sind aber noch nicht zu sehen. Vielleicht jedoch ein Bild von Ihnen. Nutzen Sie diese Stimme aus dem Hintergrund für Ihren Öhrenöffner und haben Sie dann Ihren großen Auftritt, in dem Sie dann auf die Bühne treten.

      3. Musik schon vor dem Redeanfang

        Gleiches geht auch über Musik. Statt Video oder Stimme aus dem Hintergrund einfach Musik einspielen. Gerade für kurze Session von 30 Minuten muss auch die Musik kurz sein. Stichwort: Verhätnismäßigkeit. Musik kann auch eingespielt werden, während die Teilnehmer platznehmen. Sobald Sie beginnen wollen, verstummt die Musik und Ihre Rede beginnt mit dem Ohrenöffner.

      4. Bilderschau mit klarem Schnitt zum Anfang Ihrer Rede

        Wenn alles so läuft wie geplant, gibt es immer kleine Auf- und Abbauzeiten. Manchmal sind die aber echt kurz. Dieser Tipp eignet sich also nur, wenn Sie genügend Zeit zwischen den einzelnen Sessions auf der Re:publica haben. Lassen Sie einfach passende Bilder in einer kurzen Schleifen von ca. 90 Sekunden laufen. Ist der Moment gekommen, dass Sie anfangen wollen, dann ändern Sie die Folie – hier jetzt am besten mit einem Standbild arbeiten und mit Ihrem Öhrenöffner in die Rede einsteigen.

      5. Chat – Small-Talk endet vor dem Redeanfang

        Seien Sie super pünktlich zu Ihrer eigenen Session im Raum. Am besten lauschen Sie schon mal Ihrem Vorredner und können so gleich einsteigen, sobald dieser wieder aufhört.
        Dieser Tipp eignet sich vor allem für die kleinen Sessions. Dort schüren Sie den direkten Kontakt zu sich als Rednerin und Redner. Das kleine Gespräch mit den ersten, vielleicht auch einzigen Zuhörern baut eine persönliche Atmosphäre auf und tröstet eventuell darüber hinweg, dass sich (noch) nicht so viele für Ihr Thema interessieren. Hier zählt definitiv Qualität vor Quantität. Make it count.

      6. Anmoderation ist eine gute Brücke zu Ihrem Redeauftakt

        Gerade auf den großen Bühnen der Re:publica wird das gern und gut gepflegt. Machen Sie es dem Moderator und der Moderatorin leicht – geben Sie Ihnen wichtige, aber konzentrierte Informationen zu Ihrer Person und vor allem direkt für Ihren Vortrag. Die Anmoderation sollte so genau wie möglich sein und zu Ihnen passen. In den vergangenen Jahren waren die beiden Hauptmoderatoren nicht meine Favoriten, aber sich zolle es Ihnen hoch an, dass Sie sich bisher immer gut vorbereitet haben. Und naja über Stil lässt sich ebenso wenig streiten wie über Geschmack.

    Tipp –  klarer Start(Redeanfang)

Wenn Sie vor dem Anfang anfangen, ist Ihre größte Hürde, den Redeanfang nicht zu verpassen. Schaffen Sie durch Stimmungsänderung oder atmosphärische Änderungen einen Schnitt. Bei der Eröffnungsfeier auf der Re:publica klappt das ganz gut. Ja genau das Video vorneweg, dann Licht an auf der Bühne und dann kommen die Hauptverantwortlichen…. und stehen wieder im Schatten. Ich hoffe sehr, dass sich alle vier Hauptredner und Veranstalter ins Rampenlicht stellen und tolle Eingangsreden halten. Auch, wenn ich weiß, wie groß der Respekt ist vor über 5.000 Leuten live zu sprechen. Aber die können das und Sie auch.

Hier nun für Dinge, die den Übergang zum Redeanfang vereinfachen.

      1. Moderatoren

        Nehmen Sie die Überleitung vom Moderator und genießen Sie Ihren Auftritt. Rauf auf den Roten Teppich. Bewusst, geplant und so ganz klar für Ihre Zuhörer. Sie machen es Ihnen leicht.

      2. Musik ausschalten – Videos anhalten

        Haben Sie mit Musik oder Videos gearbeitet? Dann ist es wichtig dieses auszuschalten und ganz bewusst diese magischen Momente der Ruhe zu nutzen. Stellen Sie sich einfach nur auf die Bühne und atmen Sie noch einmal tief durch. Dann heißt es Show Time. Vermeiden Sie chacka chacka Rennen auf die Bühne, die lassen Sie nur atemlos werden und machen es Ihnen schwer Ihren Herzschlag auf ein normales Niveau zu bringen.

      3. Neue Folie – anders gestaltet

        Powerpoint und Freelancer und die anderen tollen Präsenationssoftware ermöglicht es uns ja Musik, Bilder oder Videos automatisch einzuspielen. Wenn Sie nun einen Projektor für Ihre Präsentation benutzen und ja ich weiß, das machen die Meisten bei der Re:publica – dann setzen Sie hier auf einen Folienwechsel mit Designwechsel.
        Nutzen Sie das gleiche Design, aber in anderer Farbgebung und machen Sie den Wechsel von Vorspiel und dem Liebesakt (Ihrer Präsentation) Ihrem Zuhörer bewusst.

      4. Pünktlich beginnen

        Beginnen Sie bitte pünktlich. Das ist respektvoll und wertschätzend gegenüber den Menschen, die zu Ihrem Vortrag kommen. Das gilt sowohl für die übervollen Säle als auch die kleinen Nischen, in denen sich ganz fünf Mann einfinden. Die die pünktlich da waren, sollten Ihr Maasstab sein. Gleichsam zeugt es von sehr guter Kinderstube, wenn Sie dann auch pünktlich schließen, denn gerade auf der Re:publica gibt es ein eng getaktetes Programm.

    Tipp – die Pünktlichen belohnen

Wer pünktlich da ist, soll auch nicht warten deshalb zum angesagten Zeitpunkt beginnen!

Zuspätkommer ignorieren!

Einfach machen. Die Zeit ist kostbar auf der Re:publica, konzentrieren Sie sich auf die die dasind und nicht auf die, die sich wünschen da zu sein.

 

  • Tipp – die eigene Vorstellung kommt an zweiter Stelle

Für die großen Bühnen gibt es immer Moderatoren, die das nächste Thema und den nächsten Redner vorstellen. Stellen Sie deshalb nicht noch mal Ihren eigenen Namen in den Mittelpunkt, den hört zu diesem Zeitpunkt sowie so keiner. Außerdem steht im Programm, in der App und wenn Sie  alles richtig machen, auch auf Ihrer Folie und den Unterlagen, die Sie zum Download als QR-Code zur Verfügung stellen.

Sie sehen, Ihren eigenen Namen bringen Sie an vielen anderen Stellen ein.

      1. Ohrenöffner

        Jeder gute Wein braucht einen vernünftigen Korkenzieher und die meisten Bierflaschen werden auch mit einem Flaschenöffner aufgemacht – ja meine Herrn, ich kann es auch ohne, mit ist aber netter.

        So ist das auch bei Ihren Reden. Jede gute, vor allem aber die Reden, die Ihre Zuhörer in den Bann ziehen, beginnen mit einem Ohrenöffner. Und nein, bitte keine abgetakelten Witzen, sondern einem besonderen Einstieg ins Thema. Strengen Sie sich an, Ihnen fällt bestimmt etwas ein. Es ist schließlich Ihr Auftritt auf der #rpTEN – geben Sie Ihr Bestes.

      2. Redner-Vorstellung

        Die Re:publica wäre nicht die Re:publica, wenn wir hier nicht zuerst auf den Twitternamen schauen. Deswegen steht auch überall Ihr Twittername dabei. Nutzen Sie diesen in der Vorstellungsrunde, denn dieser zählt hier heute an diesem Tag mehr als der Name, den Ihnen Ihre Eltern gaben.

        Meine Name ist Judith Torma und ich bin die @Rednermacherin.

        Jetzt machen Sie es Ihren Zuhörern auf der Re:publica wirklich leicht, denn damit werden Sie jetzt getwittert, retwittert und gementioned (wow was für ein Denglish, versprochen, damit höre ich wieder auf.)

      3. Kurzer Ausblick

        Die meisten Sessions sind kurz, wenn Sie gut sind, dann merken die Menschen auch was Sie ihnen erzählen. Halten Sie sich wirklich kurz damit, was Sie jetzt erzählen werden. Stichworte, Bilder, Slogans, alles ist erlaubt, was es Ihren Zuhörern leicht macht.

  • Tipp – schließen Sie die Ohren  Ihrer Zuhörer auf!

Was ist denn nun dieser Ohrenöffner werden Sie fragen. Ohrenöffner sind wie Flaschenöffner, nur dass es hier nicht um den Flaschenhals, sondern das geneigte Ohr Ihrer Zuhörer geht. Auf der Re:publica ist Ablenkung das oberste Gebot, denn jeder will die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer haben. Sobald wie alle in Ihrem Raum Platznehmen, gilt die Aufmerksamkeit meist dem Sitznachbarn (Sabine Piarry schrieb einen tollen Beitrag, wie Sie zum Beispiel mit Ihrem Sitznachbarn gut vernetzt bleiben.), den wir ja sonst nur von Twitter kennen oder Twitter, weil wir dort ja über diese Session berichten wollen. Was also muss so ein Ohrenöffner können – er muss…

Ihre Zuhörer elektrisieren.

Diese 3 Eigenschaften braucht jeder Ohrenöffner:

  • Fesselt Ihre Zuhörer.
  • Zieht sie in das Thema.
  • Lässt sie aktiv teilnehmen.Gerade das aktiv teilnehmen – ist hier gut möglich – bewegen Sie die Massen – zum Beispiel mit einem Tweet oder dem Aufruf zum Tweet oder auch ganz anders – nicht-digital. Wichtig ist nur – Ihr erster Satz muss sich von den anderen ersten Sätzen dieser Re:pbulica 2016 absetzen.

Wann bietet ein Ohrenöffner gute Voraussetzungen seine Aufgabe zu erfüllen?

Nun für die Re:publica nehme ich zwei Gradmesser an.

Erstens – wenn die Zuhörer den Kopf vom Smartphone hoch heben – oder zweitens, wenn genau zu Beginn Ihrer Session besonders viele Tweets in Ihrer Timeline erscheinen. Ich wünsche Ihnen, dass es viele Augenpaare sind, die Sie in Ihren ersten Worten mit einem Lächeln begrüßen.

  • Relevanz zum Thema – die Zeit ist knapp – bleiben Sie am Thema.
  • Originalität – Zitate oder Sprüche sind schnell abgenutzt – lassen Sie sich etwas persönliches einfallen.
  • Hinleitung zum Vortrag – Ihr Ohrenöffner muss zum Thema führen, alles andere ist vergebene Liebesmüh.

Wenn Sie jetzt Ideen haben, dann her damit!

Nutzen Sie die Kommentare und probieren Sie sich aus. Ich bin gespannt zu welchen Themen hier Vorschläge kommen.

Wie, Sie wissen immer noch nicht, wie so ein Ohrenöffner funktioniert? Dann kommt hier ein Beispiel:

Wie legen wir am besten unseren Chef um? [Pause, Pause, Pause] Herzlich willkommen zum Vortrag der buchhaltärischen Umlegung eines Chefs in einem mittelständischen Unternehmens. Mein Name ist….

Ja gut, wir haben keine Geschäftsführer und umlegen wollen auch nicht wirklich jemanden, aber es gibt mindestens 10 Techniken sich einen neuen Ohrenöffner auszudenken.

Wie diese 10 Techniken lauten und verschiedene Beispiel verrate ich hier.

Nutzen Sie meine 10 Tipps für den Redeanfang

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