Zum Jahresende blicken viele Menschen auf das zurückliegende Jahr. Manch einer fragt sich dann: Warum hat das eigentlich nicht so geklappt, wie ich das geplant hatte.
Gerade in der Rhetorik erlebe ich das immer wieder. Menschen finden zu mir, weil die letzte Präsentation oder der Vortrag auf dem Kongress so gar nicht so verlief, wie gedacht.
Lösen Sie die 5 typischen Erfolgsbremsen in Präsentationen
Es sind immer wieder die selben typischen Erfolgsbremsen, die uns davon abhalten überzeugende, mitreißende und informierende Präsentationen zu halten.
Lösen Sie nun die fünf typischen Erfolgsbremsen und rocken sie ihre nächste Präsentation.
1 Sie haben kein Ziel
Naja doch so irgend wie! Aber ein richtig konkretes Zielt? Ja Sie wollen, vielleicht unter Umständen, dass Ihre Mitarbeiter mitziehen und Sie in diesem neuen Projekt unterstützen. Aber welches Ziel verfolgen Sie damit genau? Jedes Ziel braucht eine konkrete Handlungsaufforderung.
Welches Ziel, welchen konkreten Handlungsaufruf haben Sie für Ihre Mitarbeiter, Kunden oder Vorgesetzten?
Setzen Sie sich ein konkretes Ziel für Ihre Präsentation!
Bevor Sie überhaupt die erste Folie entwerfen oder an der Struktur arbeiten – heißt es stattdessen: Setzen Sie sich 1 konkretes Ziel für diese Präsentation!
Wie lautet Ihr Ziel? Schreiben Sie es auf – jetzt, damit Sie es ja nicht wieder vergessen.
Warum ist das so wichtig? Jeder kann einfach nur so drauf loslaufen, aber Menschen mit eine konkreten Ziel – die laufen zielstrebiger, richtungsweisend und selbstbewusster.
Sobald Sie ein konkretes Ziel für ihre Präsentation setzen, werden auch sie zielstrebiger arbeiten, richtungsweisend formulieren und selbstbewusster Auftreten.
Sie beginnen deshalb am Besten damit ihren letzten Satz für die Präsentation jetzt aufzuschreiben. Wie lautet wohl dieser letzte Satz? Was wird er bei Ihren Zuhörern auslösen? Welche nächsten Schritte unternehmen Ihre Zuhörer dann von ganz fast allein.
Also auf in die Tasten, ran ans weiße Blatt und schreiben Sie ihren letzten Satz jetzt auf. Dieser letzte Satz, ist die Richtschnur für ihre gesamte Präsentation.
2 Ihre Präsentation löst keine Handlung aus
Wenn Sie nur Präsentieren, um zu präsentieren, dann ist das so, als ob wir nur reden um zu reden. Unser Prof. Joachim Knape sagte immer wieder: L’art pour l’art – oder Reden um zu reden ist keine Rhetorik.
Genau das ist es! Rhetorik will Handlung auslösen. Wenn Ihre Präsentation keine Handlung auslöst, dann löst sie auch kein Problem. Dann präsentieren sie nur um zu präsentieren. Wem ist damit geholfen oder ist es dann einfach nur wie ein ewig lang gezogener Kaugummi.
Welche Handlung löst Ihre Präsentation aus?
Haben Sie darauf eine Antwort? Was werden Ihre Zuhörer nach dem Ende Ihrer Präsentation tun? Handlung auslösen durch rhetorische Mittel – das ist eine wahre Kunst. Sind Sie Meister in dieser Kunstfertigkeit? Dann üben sie sich!
Ihre Präsentation braucht ein klares Ziel und mit diesem klaren Ziel ist eine Handlung verbunden. Wie sieht diese Handlung aus? Werfen sie ihr Kopfkino an und lassen sie die Bilder laufen? Was stellen Sie sich vor, dass Ihre Mitarbeiter, Kunden oder Chef im Anschluss an Ihre Präsentation unternehmen werden?
Wenn Sie diese Bild zum Laufen gebracht haben, dann setzen sie diese Bilder nun in Worte um.
Welcher Slogan, welches Bild, welches Beispiel verdeutlichen ihre Handlungsaufforderung. Notieren Sie sich jetzt dieses Bilder! Beschreiben Sie im Schlusssatz – welche Handlung sie nun als nächsten Schritt von Ihren Zuhörern erwarten!
Für etwas eintreten, sich stark machen, dafür stimmen, jemanden unterstützen, Daten bearbeiten, sich Gedanken machen, Aufgaben verteilen…..die Liste lässt sich leicht verlängern.
Jetzt sind sie dran!
3 Es bleiben zu viele Optionen offen
Na klar – viele Wege führen nach Rom und keine von uns hat die Weisheit mit Löffeln gefuttert. Wenn Ihre Präsentation diese Bilder entstehen lässt, dann hinterlassen sie ratlose Zuhörer.
Machen Sie es ihren Zuhörern leicht eine Entscheidung zu treffen. Das kann ein ja oder nein sein, aber auch ein so oder so.
Zeigen Sie Konsequenzen auf, dann kann der einzelne Zuhörer eine qualifizierte Entscheidung treffen.
Wer einfach nur Dinge präsentiert, ohne sie zu bewerten, erschwert die Arbeit der Zuhörer. Wenn Sie den Auftrag bekommen einen Sachverhalt innerhalb einer Präsentation darzustellen, dann gehört eine Bewertung von Ihnen dazu.
Bringen Sie so viel wie möglich über Ihre Zuhörer in Erfahrung. Nutzen Sie zum Beispiel das Intratnet oder auch soziale Netzwerke wie Xing für Ihre Adressatenanalyse.
Sie haben die Aufgabe, das größte Kuchenstück zu vernaschen und den anderen zu sagen, ob es sich lohnt das verbleibende Stück selbst zu essen, einen neuen Kuchen in Auftrag zu geben oder mit einer Lebensmittelvergiftung klar zu kommen.
Sie haben das Risiko, sie haben eine Bewertung abzugeben.
Es gibt noch viele weitere Kriterien, die ihre Glaubwürdigkeit beeinflussen, aber allein der Fakt, dass Sie eine Bewertung der Situation vornehmen, macht es Ihren Zuhörern einfacher dafür oder dagegen, für das eine oder das andere zustimmen.
Nehmen sie ihren Zuhörern die größte Arbeit ab und bewerten sie die Optionen und sprechen sie eine Empfehlung aus.
4 Sie wissen zu wenig über die Bedürfnisse Ihrer Zuhörer
Heute klappt es, morgen mutiert die gleiche Präsentation zu einem Monster und fallen mit Pauken und Trompeten durch.
Warum ist das so?
Weil kein Publikum wie das andere tickt.
Als Führungskraft ist es oft Ihre Aufgabe Projekte, Vorhaben oder Ergebnisse mehrmals vorzutragen. Typische Zielgruppen sind hier natürlich ihre eigenen Mitarbeiter und Kooperationspartner, aber auch die eigenen Vorgesetzten oder Kunden.
Alle drei Zuhörergruppen setzen sich unterschiedlich zusammen, haben verschiedene Bedürfnisse und divergierende Erwartungen.
Wenn Sie jetzt die gleiche Präsentation allen drei Zuhörergruppen präsentieren und immer das Gleiche sagen, dann kann es bei einer Gruppe einschlagen wie ein Lottogewinn und bei den anderen einen fahlen Geschmack hinterlassen.
Warum? Weil jeder Zuhörer sich in der jeweiligen Präsentation wieder erkennen muss. Dass heißt die Beispiel, die Praxiserfahrungen, die Tiefe der Information, die Auswahl der Argumente dafür oder dagegen hängt stark von der jeweiligen Zielgruppe ab.
Wandeln Sie die Grundpräsentation in Bezug zu ihrem jeweiligen aktuellen Zuhörerkreis ab!
Keine Rede oder Präsentation ist wie die andere – nicht mal bei gleichem Inhalt!
5 Sie sprechen nicht die gleiche Sprache
Schnell sind Abkürzen ausgesprochen, der Fachjargon übernimmt dann gern die Regie und hängt ihre Zuhörer ab. Nicht jede Präsentation muss so formuliert werden, dass unser Kind oder unsere Oma versteht, wovon wir sprechen. Aber ein fachkundiger Laie sollte unseren Ausführungen mühelos folgen können.
Finden Sie eine gemeinsame Sprache
Die klassische Rhetorik unterscheidet drei Sprachstile. Jetzt zu sagen, der eine ist es – über diese Brücke gehe ich heute nicht mehr.
Um zu überzeugen benötigen wir einen gesunde Mischung der Sprachen. Einfache Sprache spiegelt sich in leicht verständlichen Geschichten, Beispielen und kurzen Sätzen wieder.
Eine Fachsprache zeichnet sich vor allem durch Klarheit aus. Sie ist, wenn auch nicht eindeutig, nur sehr bedingt interpretierbar. Häufig entwickeln Firmen ein eigenes „corperate wording“. Begriffe, die innerhalb des Unternehmens Gang und Gebe sind, aber schon für neue Mitarbeiter, Kooperationspartner und vor allem für Kunden verwirrend sein können.
Nutzen Sie dort Fachvokabular, wo es die Verständlichkeit unterstützt. Setzen Sie gleichsam im Satzbau auf Einfachheit.
Unser Gehirn kann nur bedingt Informationen aufnehmen, speichern und verarbeiten. Hierfür benötigen wir Pausen.
Damit die gemeinsame Sprache im Gehirn ihrer Zuhörer mit bekanntem Wissen verknüpft werden kann, ist es wichtig mit übersichtlichen Strukturen zu arbeiten, mit der Wortwahl zu spielen und über Pausen die Geschwindigkeit zu regulieren.
Geben Sie sich und ihren Zuhörern genügend Zeit, dass neu Gehörte mit dem alten Bekannten in Verbindung zu bringen.
Meine Erfahrung zeigt mir, dass das Wesentliche in einfacher, klarer und nachvollziehbarer Sprache Brücken schlägt. Aber gerade auch die Tendenz fachlicher und gehobener zusprechen setzt auf die Maxime der „puritas“. Wenn ein einfacheres Wort Klarheit verschafft, dann nutzen sie das einfachere Wort – auch bei Vorständen oder Professoren.
Denken Sie dabei an die Erklärung der Dampfmaschine in der guten alten Feuerzangenbowle! Wie hat dieser alte Kauz das noch mal beschrieben?
Welche dieser fünf Erfolgsbremsen lösen sie am leichtesten?
Jetzt bin ich gespannt! Bei welcher Bremsen setzen sie am leichtesten an? Wo nehmen sie Fahrt auf und werden so zu dem Redner, der in Ihnen schlummert?
Sind Ihre Bremsen festgefahren, dann holen sie sich Unterstützung. Überzeugend reden und präsentieren ist erlernbar – wie, dass zeige ich hier:
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