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#Rhtoriktipp 72 – 9 Tipps fürs Rhetorische Setting in Dikussionsrunden

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie ein gehörloser Mensch wohl klingt, wenn er spricht? Nein, dann wohl am ehesten, weil Sie noch nicht damit konfrontiert wurden.

Letzten Mittwoch wurden sehr viele Zuhörer mit Julia Probst bekannt gemacht – Piratin, Kandidatin für die Bundestagswahl 2013, Twitterin, Lippenleserin & Gehörlose.  ZDF Login lud sie als Diskussionspartnerin ein und „versaute“ das rhetorische Setting von oben bis unten.

Das größte Fettnäpfchen, so unterstelle ich im Moment war die geringe Vorbereitung vom ZDF Login Team. Zwar sagt Frau Probst in ihren Twitterbeiträgen wie gut die Vorbereitung und Betreuung war – jedoch haben sie ganz wichtige Regeln des Rhetorischen Settings außer Acht gelassen.

Lesen Sie hier meine vollständige Analyse … weiter

9 Tipps fürs rhetorische Setting in Gesprächsrunden und Diskussionen

  1. Plazieren Sie Tisch, Stehgelegenheiten immer so, dass genügend Platz rechts und links ist, um Bewegungsfreiraum zu haben und den Blick für alle Zuhörer zu ermöglichen – gerade auf Konferenzen, Messen, open Space Veranstaltungen oder Interviews, die die Hauptszene unterstützen.
  2. Achten Sie darauf, dass sich Gesprächspartner immer ansehen können, wenn Sie mit einander sprechen – gerade wenn Sie Dolmetscher einsetzen, dann sollten diese neben dem Gastgeber, bzw. dem Menschen stehen, der in der Hauptsprache spricht und nicht neben dem Fremdsprachler – hier in diesem Beispiel der Gehörlosen.
  3. So fern Sie Technik einsetzen, achten Sie darauf, dass die Bewegungsfreiheit für jeden gegeben ist. Wenn das Mikro abreißt, nur weil sie einmal den Kopf drehen, dann haben Sie etwas falsch gemacht.
  4. Stimmen Sie die Farben ab. Informieren Sie Ihre Gäste vorher, in welcher Farbauswahl die Dekoration sein wird bzw. welche Farben Sie selbst tragen werden oder welche Firmenfarben verwandt werden. Sonst passiert es, dass Ihre Gäste mit der Tischdecke verschwimmen.
  5. Fallen Sie Ihren Gesprächspartnern nicht ins Wort. Ausreden lassen. Das gehört doch zur guten Kinderstube.
  6. Immer nur mit einer Person sprechen, die Antwort abwarten und dann weitergehen in der Diskussion, Präsentation etc. Das unterstehendes Bild zeigt deutlich wie dagegen verstoßen wird.

  7. Moderieren Sie immer an. Setzen Sie Gäste oder Gastsprecher ein, so stellen Sie diese Ihrem Publikum immer vor. Niemand kann Gedanken lesen oder eine Situation immer gleich voll erfassen. Holen Sie Ihre Zuhörer dort ab, wo sie stehen und erwarten Sie nicht, dass sie Top vorbereitet in Ihre Präsentation, Gespräch oder Diskussion kommen.
  8. Gleiche Regeln für alle – bemühen Sie sich bewusst die gleichen Ausgangssituationen für alle Gesprächspartner zu finden – das dient der Diskussionsfreude und der Qualität.
  9. Nur weil es beim letzten Mal klappte, können Sie ein Format nicht einfach 1 zu 1 übertragen. Jeder Gesprächspartner ist anders – lassen Sie sich immer wieder neu darauf ein.

Nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei der Gestaltung Ihrer nächsten Diskussionsrunde und verbleibe mit herzlichen Grüßen.

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Von Judith Torma

Judith Torma ist Magistra der Rhetorik und arbeitet seit 2003 als Dozentin und Trainerin. Rhetorik kommt von Herzen und geht zu Herzen ist dabei Ihre Credo. Erleben Sie die Rednermacherin live in einem Ihrer live Webinare, denn Reden lernen wir durchs Reden.

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