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Rhetoriktipp #86 17 Techniken um das Lampenfieber zu überwinden

Lampenfieber 17 TechnikenLampenfieber lähmt viele Redner. Daher empfehle ich Ihnen das Lampenfieber in drei Angriffswellen zu überwinden. Erstens verändern Sie Ihre grundsätzliche Einstellung zum Lampfenfieber. Zum zweiten entwaffnen Sie viele Fallen des Lampenfiebers bereits in der Vorbereitung auf Ihre Rede oder Präsentation. Drittens begrüßen Sie das Lampenfieber als Freund während des Redeaktes.

Dieser Beitrag bietet Ihnen ein kleines E-Book zum Herunterladen, einen Lampenfiebertest und weiterführende Webinare.

Hier finden Sie auch eine ausführliche Hinführung zum Thema Lampenfieber.

Grundsätzliches vor dem Vortrag

Bevor Sie überhaupt die Rednerbühne betreten, gibt einige grundsätzliche Dinge, die Sie sich angewöhnen können, um das Lampenfieber im Schach zu halten. Hier meine fünf Favoriten.

1 Entspannungstechniken

Die Psychologie empfiehlt allen, die häufig von Lampenfieber geplagt sind, sich mit Entspannungstechniken vertraut zu machen. So haben Sie ein Notfall oder Routineprogramm zur Hand, um mit dem aufkommenden Lampenfieber umzugehen.

2 Nicht auf leeren Magen reden

Adrenalin nutzt die letzten, allerletzten Reserven Ihres Körpers auf, sollte diese erschöpft sein, so sind Sie es auch. Deshalb ist es wichtig gut zu Frühstücken oder die anderen Mahlzeiten des Tages zu genießen. Ich selbst frühstücke gerade an Seminartagen ausführlich und genüsslich, so halte ich locker bis zum Mittagessen durch, auch wenn es mal etwas später ausfällt. Gleiches gilt auch für andere Tageszeiten – gut 2 Stunden vor Ihrer Rede  sollten Sie wohlgenährt sein. Vom schnellen Happen direkt vor dem Redebeitrag rate ich persönlich ab.

3 gute Vorbereitung

Planen Sie genügend Zeit ein, um eine Rede oder Präsentation vorzubereiten. Setzen Sie sich selbst Termine, zu denen bestimmte Aufgaben erfüllt sein müssen. Eine „Deadline“ ist für viele eine Arbeitsmotivation – falls das für Sie funktioniert – setzen Sie sich Ihre eigene Deadline. Je besser Sie vorbereitet sind, um so selbstsicherer gehen Sie in den Vortrag.

4 Pünktlichkeit

An der Uni war und ist es wohl auch heute immer noch Usus, dass der Prof als Letzter eintrifft, seinen großen Auftritt hat. Nun wenn genügend andere seinen Auftritt vorbereiten mag es funktionieren. Eine Patentlösung ist es nicht. Ich empfehle Ihnen pünktlich zur Vorbereitung Ihrer Rede dazu sein. Wenn es um Präsentationen geht oder Vorträge, bin ich in der Regel 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn da. Führe ich das bei einem Kunden durch, so spreche ich es vorher ab, so dass ich bereits den Konferenzraum oder Besprechungsraum vor dem Eintreffen meiner Zuhörer hergerichtet habe.

5 Gestalten Sie Ihren Raum

Neben der Pünktlichkeit ist es für mich wichtige „meinen“ Raum zu gestalten. Heutzutage sind Tische, Stühle, Beamer und Tafeln häufig leicht neu zu arrangieren. Also tun Sie es auch. Nur weil irgend wer eine mal bestimmte, dass dieser Raum so auszusehen hat, muss das nicht auf immer so sein. Werden Sie aktiv und gestalten Sie „Ihren“ Raum. In Räumlichkeiten von anderen besprechen Sie dies am besten im Vorraus vor der Veranstaltung oder dem Termin.

Während der Erstellung der Rede

Bereits während Sie an Ihrer Rede oder Ihrem Vortrag feilen, lassen sich viele Fallen fürs Lampenfieber umgehen.

6 Adressatenanalyse

Viele Redner erleben, dass der gleiche Vortrag vor einem Publikum wie eine Bombe einschlägt, bei einem anderen gar nicht zündet. Dafür kennt die Rhetorik fast so etwas wie ein Allheilmittel. Ein Kernthema der Rhetorik ist das antizipatorische Adressatenkalkül. Also die tief gehende Analyse der Zuhörer. Auch bei sehr ähnlichem Thema oder so gar gleichen, ist die Analyse des Publikums wichtig, denn hier liegen die kleinen aber feinen Unterschiede. Sehen Sie die Zuhörer nicht immer als die gleich homogene Masse.

7 Technik planen

Häufig macht uns die Technik einen Strich durch die Rechnung. Mein Vorschlag so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Viele Sachverhalte lassen sich erklären, ohne dass wir Powerpoint an schmeißen müssen. Versuche Sie doch einfach mal Alternativen zu Powerpoint aus. Auch bei der Veranstaltung ist es sinnvoll die Technik zu testen bevor alle anderen anwesend sind. Ihren Desktop müssen Ihre Zuhörer jedenfalls nie zu Gesicht bekommen.

8 Karten sortieren und nummerieren

Karteikarten oder Präsentationsslides oder andere Hilfsmittel – alles kann herunterfallen und durcheinander wirbeln. Eine einfache Abhilfe ist es alles zu nummerieren. Auch farbliche Unterschiede für Einleitung, Hauptteil – einzelne Argumente und den Schluss lassen sich farblich unterschiedlich gestalten. Wenn Sie dann so sehr zittern, dass Ihnen alles aus der Hand fällt – ist es schnell wieder an Ort und Stelle. Ihre Notizen sollten dabei auch nicht größer als A6 sein. Als am besten geeignet empfinde ich A5.

9 Ersten und Letzten Satz vorbereiten

Der erste Satz muss Ihre Zuhörer in den Bann ziehen. Die Rhetorik nennt das auch „captatio benevolentiae“. Dieser erste Satz soll die Zuhörer wohlwollend stimmen, daher verdient er auch Ihre besondere Aufmerksamkeit. Schreiben Sie ihn daher auf und versuchen Sie sich an verschiedenen Varianten ihn umzusetzen.

Gerade wenn Sie häufig vom Lampenfieber geplagt sind, empfehle ich Ihnen, schreiben Sie sich auch Ihren letzten Satz auf. Dann haben Sie immer eine Ausstiegskarte zur Hand. Der rhetorische Redner will immer Handlung auslösen. Ein „Das wars ich bin fertig“ ist unpassend. Eine genaue Anweisung, was die Zuhörer jetzt mit Ihrem neuen Wissen anfangen sollen, ist Ziel einer jeden Rede. Also auf geht‘s, formulieren Sie Ihren letzten Satz aus.

Lampenfieber10 Ruhe vor dem Sturm

Keine „LAST MINUTE“ Änderungen. Lassen Sie es einmal gut sein. Jede Rede, jeder Vortrag, jede Präsentation kann immer noch besser werden, noch feiner, noch ansprechender. Aber genau das raubt Ihnen die Ruhe, die Sie benötigen. Meine Empfehlung 24 Stunden vor Ihrer Redezeit sollte alles fertig sein, so dass Sie in Ruhe eine Nacht drüber schlafen. Gerade die moderne Technik macht es uns möglich immer und überall noch schnell eine kleine Änderung vornehmen. Finger weg und alles ruhen lassen.

11 Plan B bereithalten

Es gibt Tage, da läuft einfach alles schief. Genau für solche Extremfälle halten Sie einen Plan B bereit. Auch für kleinere Pannen ist es hilfreich einen Plan B aus dem Hut zaubern zu können.

12 Erwarten Sie Zwischenrufe

Planen Sie Gegenargumente ein, und beweisen Sie Mut zur Lücke. Damit bleibt Ihnen Spielraum um damit umzugehen. Wenn Sie Zwischenrufe und Diskussionen gegen Ihren Standpunkt verunsichern, dann parken Sie diese und nutzen verweisen Sie auf die Diskussionsrunde nach Ihrem Vortrag. Das wirkt geplant und souverän.

 

Der Redeakt

Die Rede selbst birgt natürlich das größte Potential für Lampenfieberattacken. Daher gilt es auch hier einiges zu beachten.

13 Die Graue Masse bunt anmalen

Lernen Sie Ihre Zuhörer vor der Redezeit kennen. Begrüßen Sie einige persönlich mit Handschlag, tauchen Sie ein in den Small-Talk und bauen so bereits Brücken zu Ihrem Publikum. Oft geben Ihnen genau diese Menschen Halt und Sicherheit während des Vortrages.

14 Bringen Sie sich eine Augenweide mit

Gerade bei öffentlichen Auftritten ist es wichtig souverän und selbstbewusst aufzutreten. Halt und Unterstützung gibt Ihnen Ihre ganz persönliche „Augenweide“. Ihre Augenweide ist eine Person, die Ihnen immer wohlgesonnen sei n wird. Platzieren Sie diese auch in die Mitte der Zuhörer, so kommen gute Reaktionen aus der Mitte der Masse und viele Menschen werden sich angesprochen fühlen, wenn Sie genau Ihre Augenweide anlächeln und mit einer Geste einbeziehen.

15 Bleiben Sie in Bewegung

Adrenalin und das kommende Lampenfieber müssen abgebaut werden. Das geht nur, wenn Sie in Bewegung bleiben. Unschön ist es, wenn Sie vom Hacken auf die Zehenspitzen wippen, jedoch fällt es kaum auf, wenn Sie auf der Rednerbühne von einer Seite langsam zur anderen wandern. Den Blick dabei immer ins Publikum schaffen Sie es auch, dass sich  so alle Flügel des Publikums angesprochen fühlen. Deshalb reden Sie ohne Rednerpult und mit freiem Mikrofon.

16 Ihre Hände sind Ihre Blitzableiter

Eine natürliche Gestik ermöglicht Ihnen Ihre Hände als Blitzableiter zu benutzen. So unterstreichen Ihre Hände Ihre Worte und ermöglichen Ihnen gleichzeitig überschüssige Energie, die das Lampenfieber freisetzt abzuleiten.

17 Begrüßen Sie das Lampenfieber als Freund

Sobald Sie die ersten Anzeichen des Lampenfiebers verspüren, dann freuen Sie sich darüber. Begrüßen Sie es wie einen alten Freund. Denn nun sind Sie gut gewappnet um angemessen damit umzugehen. So lange Sie sich einmal damit auseinandersetzen und eigene Strategien entwickeln

 

Machen Sie den Lampenfiebertest

In Amerika gibt es eine ganze Armada von Wissenschaftlern, die sich mit diesem Thema beschäftigen. So haben auch Osburn & Osburn sich die Frage gestellt:  „Wie viel Lampenfieber haben wir?“

Vor einigen Jahren habe ich diesen Lampenfiebertest ins Deutsch übersetzt und stelle ihn meinen Seminarteilnehmern immer zur Verfügung. Heute biete ich auch Ihnen an: Machen Sie den Lampenfiebertest.

Laden Sie sich das E-Book zum Thema kostenlos herunter. In meinen kleinen E-Book finden Sie dann auch den Lampenfiebertest mit Anleitung und Auswertung.

Haben Sie Fragen, dann hinterlassen Sie einen Kommentar und ich komme gern ins Gespräch mit Ihnen. Im Laufe des Jahres greife ich dieses Thema auch in mehreren Webinaren anbieten.

Auf diese Weise biete ich Ihnen Unterstützung an

1 Kleines E-Book

2 Kostenloser Lampenfiebertest

3 Ausführlicher Selblstlernkurs

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weitere live Webinare

Lassen Sie sich meine Rhetoriktipps vor allen anderen per E-Mail zu schicken.

 


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Von Judith Torma

Judith Torma ist Magistra der Rhetorik und arbeitet seit 2003 als Dozentin und Trainerin. Rhetorik kommt von Herzen und geht zu Herzen ist dabei Ihre Credo. Erleben Sie die Rednermacherin live in einem Ihrer live Webinare, denn Reden lernen wir durchs Reden.

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